12 Weinsorten, die jeder Fine-Wine-Enthusiast kennen sollte
12 berühmte rote und weiße Rebsorten, die jeder Wein-Enthusiast kennen sollte – und was die Sorten für Liebhaber feiner Tropfen so besonders macht. Folgen Sie uns auf eine Reise zu den Star-Reben dieser Welt!
12 bekannte Weinsorten für Liebhaber feiner Tropfen
Die Rebsorte ist ein entscheidender Faktor, der den Geschmack und den Charakter eines Weines maßgeblich mitbestimmt. Weltweit gibt es eine schier unendliche Anzahl verschiedenster Sorten und ebenso viele Synonyme. Einige dieser Sorten stechen durch ihren Ruhm besonders hervor. Wir haben uns die zwölf berühmtesten unter ihnen genauer angeschaut und für Sie unter die Lupe genommen. Folgen Sie uns auf eine Reise zu den Grands Crus aus Bordeaux und der Bourgogne, den sonnenverwöhnten Hügeln der Toskana, den weiten Landschaften des Napa Valley und den spektakulären Höhenlagen Argentiniens!
Französische Weinsorten - Rotwein
1) Cabernet Sauvignon: Königsrebe aus dem Bordelais
Der aus Bordeaux stammende Cabernet Sauvignon ist die weltweit am meisten angebaute Rebe. Der Wein zeichnet sich durch seine intensive Robe, sein charakteristisches Aromenprofil, seine robuste Struktur und nicht zuletzt sein großartiges Alterungspotenzial aus, das das Renommee der Bordeaux Grands Crus gegründet hat und die internationale Weinkritik in ihren Bann zieht. Mit ausgeprägten Noten von schwarzer Johannisbeere, Pflaume und einer Spur von grünem Paprika hat sich die Sorte als Maßstab für Rotwein-Liebhaber weltweit etabliert.
In ihrer Ursprungsregion Bordeaux wird Cabernet Sauvignon mit Merlot verschnitten, wobei je nach Rive Gauche oder Rive Droite die eine oder andere Sorte dominiert. Auch Petit Verdot, Cabernet Franc und seltener durch Malbec und Carmenere kommen zum Einsatz. Die Königsrebe aus dem Médoc (Pauillac, Margaux, Saint-Julien ...) ist für viele Wein-Liebhaber Sinnbild für französische Weltklasseweine.
Spätestens seit dem internationalen Erfolg kalifornischer Star-Weingüter wie Opus One, Silver Oak Cellars und viele andere renommierte Produzenten ist klar, dass die Rebe auch fernab von Bordeaux einige der größten Weine erzeugt. Spitzenniveau erbringt die Traube mittlerweile auch in Chile, in der Toskana in Form der berühmten Super-Tuscans und sogar in China, wo er in den letzten Jahren stark angebaut wurde.
2) Pinot Noir: Weltklasse aus dem Burgund
Pinot Noir ist eine ebenso anspruchsvolle wie fragile Traube, die am besten in kühleren Klimazonen gedeiht - in wärmeren Regionen neigt sie zu einer zu schnellen Reife, was zu einem Mangel an Ausgewogenheit und Säure führt. Bekannt für ihre Finesse steht die rote Edelrebe für hoch elegante Rotweine mit zarten Noten von Kirsche, Erdbeere und erdigen Untertönen. Ihr ganzes Potenzial zeigt sie in ihrer Heimat, der Bourgogne, wo die Kombination aus feinem Kalkstein-Terroir und optimalen Wachstumsbedingungen beste Konditionen für die Traube bieten.
Die edlen Burgunder Rotweine aus der Côte des Nuits, einschließlich Givry, Vougeot, Morey Saint Denis, Vosne-Romanée und Gevrey-Chambertin, sowie der Corton Grand Cru aus der Cête de Beaune, gehören zu den besten Rotweinen weltweit. Neben dem Burgund entstehen bemerkenswerte Pinots auch im amerikanischen Oregon, in Deutschland (unter dem Namen Spätburgunder) und in Neuseeland. Auch in der Loire und im Elsass werden mitunter sehr gute Spätburgunder erzeugt.
3) Merlot: Samtige Spitzenrotweine vom rechten Bordeaux-Ufer
Die weichen Tannine und die zugängliche Natur des Merlots machen die Sorte zu einem absoluten Publikumsliebling. Die rote Rebe zeichnet sich durch Noten von reifer Pflaume, schwarzer Kirsche und einem Hauch von Schokolade aus. Sie wird oft als Blend verwendet, um allzu gerbstoffreichen Weinen Weichheit und Ausgewogenheit hinzuzufügen.
Ursprünglich aus dem Südwesten Frankreichs stammend, wird die Merlottraube umfangreich angebaut, insbesondere in den Top-Appellationen des rechten Bordeaux-Ufers. Während er an der Rive Gauche eine sekundäre Rolle zu Cabernet Sauvignon spielt, behauptet sich Merlot als vorherrschende Traubensorte der Rive Droite. Die berühmtesten Exemplaren aus Saint-Emillion und Pomerol gehören zu den besten Rotweinen überhaupt.
Die rote Traube hat längst ihre französischen Wurzeln überschritten und gedeiht in den verschiedensten Weinbauregionen außerhalb von Frankreich, wie in Italien, wo man sie in ihrer berühmtesten Form als kultige Super-Toskanern findet, in den USA – allen voran dem Napa Valley -, sowie in Argentinien, Chile und Australien.
4) Syrah (Shiraz): Würze und Intensität
Syrah, in Australien als Shiraz bekannt, ist für seine kräftigen Aromen, dunklen Früchten und seine unverwechselbare pfeffrige Würze bei Liebhabern feiner Tropfen bekannt. Die Meinungen über den Ursprung von Syrah gehen auseinander, wobei einige ihre Wurzeln im Rhônetal sehen und andere Persien als Ursprung vorschlagen.
Die besten Tropfen entstehen in den Top-Appellationen der Nord- und Süd-Rhône. Syrahs aus den Spitzenweinbaugebieten der nördlichen Rhône (Cornas, Saint-Joseph, Crozes-Hermitage und Hermitage) zeichnen sich durch ihr charakteristisches rauchiges Aromenprofil aus, das je nach Weingut und Ausbau von Lakritz, Teer, schwarzen Pfeffer, Noten von Vanille, Gewürzen und kandierten roten Früchten geprägt ist. Auch in Châteauneuf-du-Pape findet man die Beere - hier in Form von hochwertigen Blends die mitunter bis zu 13 Rebsorten enthalten.
Außerhalb von Frankreich entstehen grandiose Syrahs im australischen Barossa Valley und im kalifornischen Paso Robles.
5) Malbec: Eine alte französische Rebsorte trifft auf Argentiniens Höhenlagen
Ursprünglich aus Südwestfrankreich stammend, fand der Malbec sein wahres Zuhause in den Höhenlagen Argentiniens, wo er kraftvolle, vollmundige Weine mit dunklen Fruchtaromen, butterweichen Tanninen und einem Hauch von Rauchigkeit produziert. Malbec ist zum Synonym für die Winzerkunst Argentiniens geworden. Häufig präsentieren argentinische Malbec-Weine Noten von dunklen Früchten wie Brombeere, Pflaume und schwarze Kirsche. Zusätzlich erkennen Weinliebhaber Anklänge an Veilchen, die eine blumige Dimension zum aromatischen Bouquet beitragen. Erdige und würzige Untertöne, die an schwarzen Pfeffer oder Kakao erinnern, können ebenfalls vorhanden sein und fügen Komplexität zum Gesamtaroma hinzu.
Es ist das gekonnte Zusammenspiel all dieser Elemente, das oft in einem Wein mit einem fesselnden und robusten Geschmackserlebnis mündet. Die unangefochtene Spitze unter den Malbecs entsteht in den Höhenlagen von Mendoza.
Französische Weinsorten - Weißwein
6) Chardonnay: Vielseitiger Weißwein-Klassiker
Das Geschmacksprofil von Chardonnay-Weißwein reicht von frisch und knackig bis zu reich und buttrig. Ursprünglich aus dem Burgund stammend, hat sich die Rebe weltweit etabliert, mit einer Aromenpalette, die von grünem Apfel bis Zitrusfrüchte reicht, ergänzt durch eine Note von Mineralität. Die anpassungsfähige Rebe demonstriert ihre Flexibilität in der Weinherstellung: So betören burgundische Weltklasse-Meursaults mit ihrer aromatischen Fülle, subtilen Zitrusnoten, gelbe Früchte, Noten von Melone und Birne und je nach Ausbau geben eine gewisse Salinität und einen Hauch von Vanille den Ton an, während sie in kühleren Regionen wie Chablis einen mineralischeren, schlankeren Charakter aufweisen.
Neben dem Burgund werden auch in den USA Weltklasse-Chardonnays produziert. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Traube in Kalifornien als eine der emblematischen Rebsorten durchgesetzt. Die besten Tropfen werden in den gemäßigteren und kühleren Gebieten in der Nähe des Pazifischen Ozeans angebaut. So findet man kalifornische Premium-Chardonnays in Sonoma, Carneros und Russian River.
7) Sauvignon Blanc: Erfrischend-spritzige Weißweine von der Loire
Die französische Sauvignon Blanc-Rebe stammt ursprünglich aus dem Loire-Tal. Die östlichen Appellationen der Region, insbesondere Sancerre und Pouilly Fumé, setzen Maßstäbe für Spitzen-Sauvignon Blancs und dienen seit langem als weltweites Vorbild. Im Loire-Tal, besonders in Sancerre und Pouilly-Fumé, entstehen Sauvignon Blanc-Weine von außergewöhnlicher Intensität. Diese Weißweine zeichnen sich durch ihre Mineralität und strukturierte Aromatik aus, oft sortenrein ausgebaut. Neben der Loire findet man die Rebe auch in Bordeaux. Die trocken ausgebauten Bordeaux Blancs Secs werden im Bordelais mit Sémillon zu wunderbaren Cuvées verschnitten.
Fernab der Loire-Region und des Bordelais punktet Neuseelands Marlborough-Region mit ihren markanten, weltweit anerkannten Sauvignon Blancs von unverwechselbarem Charakter und überzeugen mit exotischer Frucht und knackiger Frische.
8) Chenin Blanc: Die französische Alternative zum Riesling
Die im deutschen Sprachraum weniger bekannte Chenin Blanc-Rebe wird in Frankreich sehr für ihre enorme Vielfältigkeit geschätzt. Hierzulande vergleicht man die Sorte aufgrund ihrer Vielseitigkeit oft mit dem Riesling. Wie die deutsche Königsrebe bietet der Chenin Blanc eine schier unendlich breite Stilpalette und ist bekannt für seine lebendige Säure und blumigen Noten. Die Rebe bringt sowohl in ihrer Heimat Frankreich als auch in Südafrika Weißweine von bemerkenswerter Qualität hervor. Die Vielseitigkeit von Chenin Blanc zeigt sich in seiner Eignung für eine Bandbreite von Weinstilen, die von trocken bis süß und von still bis schäumend reichen.
Frankreichs Schaumwein-Liebhaber schwören auf den Crémant aus Vouvray - die im deutschen Sprachraum weniger bekannte Weinbauregion erzeugt sehr hochwertige Schäumer, die so manchem Tropfen aus der Champagne in nichts nachstehen.
Deutsche Weinsorten
9) Riesling: Deutschlands Königsrebe
Bekannt für ihre aromatische Komplexität und lebendige Säure, kann die deutsche Königsrebe mit einem breiten Spektrum an Stilen aufwarten, die von knochentrocken ohne merklichen Restzucker bis hin zu intensiv edelsüß reichen. Diese Vielfalt ist nahezu unerreicht und stellt eine Besonderheit dar, die bei kaum einer anderen Sorte zu finden ist. Mit seiner Kapazität, weltweit begehrte trockene sowie edelsüße Weine hervorzubringen, steht der Riesling vielleicht nur dem Chenin Blanc in seiner Vielseitigkeit nach.
Die berühmten fruchtsüßen Kabinettsweine entstammen vorrangig der Mosel und ihren Zuflüssen Saar und Ruwer, finden sich aber auch in Rheinhessen, im Rheingau oder an der Nahe. Das elsässische Top-Weingut Maison Trimbach beweist, dass exzellenter Riesling auch in Frankreich gedeiht!
Italienische Weinsorten
10) Sangiovese: Das Herz der Toskana
Sangiovese, die Haupttraube im Chianti, ist das Herz und die Seele der italienischen Rotweine. Sangiovese verkörpert die vielfältigen Terroirs der Toskana und ist die am weitesten verbreitete Traubensorte Italiens. Sangiovese produziert mittelschwere Rotweine, die sich durch einen hohen Säuregehalt, ausgeprägte Tannine und ein beträchtliches Alterungspotenzial auszeichnen.
Der renommierte Brunello di Montalcino, bekannt für sein kräftiges Fruchtprofil, wird als reinsortiger Sangiovese produziert. In jungen Jahren zeigt der Wein Noten von Kirsche, Brombeere und Veilchen, die sich zu Nuancen von kandierter Kirsche, getrockneter Feige und Leder entwickeln können. In der Region Umbrien wird Sangiovese verwendet, um delikatere und floralere Weine herzustellen.
11) Nebbiolo: Piemonteser Edelrebe
Nebbiolos sind für viele Weinliebhaber Synonym für Weltklasse aus Italien. Die im Piemont und in der Lombardei beheimatete italienische Rebsorte gilt als eine der edelsten des Landes. Die meisten Nebbiolo-Weine besitzen den DOCG-Status, darüber hinaus erbringt der Nebbiolo die am langsamsten reifenden Weine der Welt, wodurch sie sich mit einem extrem langen Lagerpotenzial rühmen können.
Der Ursprung der Nebbiolo-Rebe reicht weit zurück: Obwohl dieser in Piemont vermutet wird, legen DNA-Forschungen nahe, dass Nebbiolo aus dem Veltlin, einer Region im Norden der Lombardei stammt. Die Sorte wurde erst im Jahr 1268 erstmals explizit erwähnt. Es sollte bis zum 18. Jahrhundert dauern, bis der Nebbiolo auch jenseits des Piemonts bekannt wurde.Heute sind die wohl berühmten Nebbiolos aus Barolo und Barbaresco in der Fine-Wine-Szene sehr begehrt.
Spanische Weinsorten
12) Tempranillo: Spaniens Star-Rebe
Tempranillo verkörpert wie keine andere Rebsorte den spanischen Rotwein par excellence und ist landesweit die führende Sorte. Die Tempranillotraube prägt Spaniens Weinbau und ist in den bedeutendsten Anbaugebieten unverzichtbar. Von den renommierten Riojas bis hin zu den exzellenten Rotweinen der Ribera del Duero – Tempranillo bildet zweifelsohne das Herzstück der spanischen Rotweinwelt.
Die Tropfen beeindrucken neben ihrem Geschmacksprofil auch durch ihr enormes Alterungspotenzial: Ein Reserva oder Gran Reserva aus La Rioja oder Ribera del Duero kann es in Sachen Langlebigkeit problemlos mit den Spitzenweinen aus Bordeaux aufnehmen.
Apropos Langlebigkeit: Sie haben sich schon immer gefragt, wie es sich mit der Haltbarkeit von Wein hält? Dann dürfte Sie unser Beitrag zum Thema Wie lange ist Wein haltbar interessieren!
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