Wein-Käse-Kombinationen: Die besten Matches für Feinschmecker

Wein-Käse-Kombinationen

Käse (und Wein) gibt es in einer Vielzahl von Stilen, Texturen und Geschmacksprofilen, und es kann eine echte Herausforderung sein, die perfekte Wein-Käse-Kombination zu finden. Unsere Pairing-Tipps schaffen Abhilfe!

Käse (und Wein) gibt es in einer Vielzahl von Stilen, Texturen und Geschmacksprofilen, und es kann schon eine Herausforderung sein, die perfekte Wein-Käse-Kombination zu finden - das gilt übrigens insbesondere für Rotwein-Liebhaber! Warum dem so ist, erklärt Ihnen unsere Redaktion aus Bordeaux in einem Leitfaden mit den beliebtesten Käsesorten und den dazu harmonierenden weißen und roten Tropfen. Damit sollte Ihrem nächsten Käse-Wein-Abend nichts mehr im Wege stehen … Sie möchten wissen, welcher Käse zu welchem Wein passt? Dann lesen Sie weiter!

Welcher Käse passt am besten zu Rotwein? 

Um eines gleich vorweg zu nehmen: Die weit verbreitete Annahme, dass zu Käse Rotwein auf den Tisch gehört, ist einer der hartnäckigsten Weinirrtümer schlechthin. Der hohe Fettanteil im Käse macht die Geschmacksrezeptoren im Mund für andere Aromen weitgehend unsensibel. Doch zum Glück gibt es auch für diese Pairing-Regel Ausnahmen! Eine davon ist alter, salziger Hartkäse, der eine höhere Aromendurchlässigkeit hat. So passt ein Grana Padano aus dem norditalienischen Piemont wunderbar zu einem Glas fruchtigen Barbaresco oder Barolo.

Wenn Sie also einen reichhaltigen, komplexen Roten zu Ihrer Käse-Wein-Platte, zum Käse-Fondue oder Raclette-Käse trinken, so schaffen es lediglich die Säure und die Gerbstoffe durch die Fettschicht am Gaumen - und hinterlässt einen mitunter metallischen oder sehr dünnen Geschmack.

Die beste Weinbegleitung zu Hartkäse

Mit zunehmender Reife verliert der Käse an Feuchtigkeit, was zu einer spröden, bröckeligen Textur und konzentrierteren, komplexeren Aromen führt. Verbinden Sie diese Käsesorten mit kräftigeren, würzigeren und komplexeren Rotweinen, die ein wenig gereift sind, oder mit einem ebenso nuancierten Sherry.

Eine großartige regionale Pairing-Option ist ein würziger Pecorino mit einem klassischen Sangiovese aus der Toskana. Ein nussiger Parmesan könnte gut zu einem Nebbiolo aus dem Piemont schmecken, während ein Manchego am besten mit einem Palo Cortado Sherry aus Spanien harmoniert.

Ein nussiger, scharfer, ausgereifter Cheddar-Käse passt zum Beispiel hervorragend zu einem vollmundigen Bordeaux-Wein aus Margaux oder Saint-Estèphe.

Was für Wein trinkt man zu mildem Frischkäse? 

Sie haben einen Faible für weichen, rindenlosen Frischkäse, der nicht gereift ist und daher einen eher sanften, manchmal leicht pikanten Geschmack aufweist? Zu diesen Käsearten harmonieren am besten trockene oder halbtrockene Weißweine oder ein Rosé. Wenn Sie gar nicht auf Ihr Glas Rotwein verzichten möchten, wählen Sie leichte, fruchtige Rotweine mit geringem Alkoholgehalt.

Kombinieren Sie frischen Mozzarella, Burrata oder Ricotta mit einem hellen Pinot Grigio aus Norditalien, einem Rosé von Miraval aus den Côtes de Provence oder einem fruchtigen Cabernet Franc aus dem Weinbaugebiet Chinon. Ein passender Wein zu einem salzigen Ziegenkäse oder einem Feta aus Schafsmilch empfehlen wir einen trockenen, aromatischen Riesling aus Deutschland.

Reifere Sorten bedürfen einen kräftigeren Wein. Hier gilt: Je älter und würziger der Käse, desto mehr Power darf auch der Weißwein haben. In diesem Falle eignen sich Rotweine wie ein Merlot oder ein Pinot Noir aus Burgund. 

Camembert und Brie: Welcher Wein zu Weißschimmelkäse? 

Diese Weichkäsearten sind absolute Klassiker und erfreuen sich nicht nur bei den Franzosen hoher Beliebheit. Ein häufig begangener Fehler ist hier ein tanninhaltiger Rotwein -  der harmoniert so gar nicht mit dem weißen Edelschimmel würde darüber hinaus den delikaten Nuancen des Käses die Show stehlen. Wenn es unbedingt ein Roter sein muss, dann sollten Sie zu einem fruchtigen, gerbstoffarmen Tropfen greifen, ein Spätburgunder ist hier eine gute Option.
Die perfekte Weinbegleitung zu diesem Weißschimmelkäse mit dicker Rinde und cremigem Inneren sollte ausreichend Säure aufweisen, um einen Ausgleich für die reichhaltige, cremige Textur zu bieten. Die subtilen Pilzaromen und die buttrige Textur des Brie verlangen geradezu nach einem trockenen, nach traditioneller Methode hergestellten Schaumwein - ein Brut Champagner aus dem Norden Frankreichs oder ein spanischer Cava bietet sich hier besonders gut an.

Ein leicht scharfer, erdiger Camembert harmoniert gut mit einem mineralischen Chardonnay aus dem berühmten Burgunder Weinbaugebiet Chablis oder einem Barbera d'Alba aus dem norditalienischen Piemont. Ein klassisches regionales Match ist der Crottin de Chavignol (ein würziger, streichfähiger Ziegenkäse aus der Loire) mit einem Sauvignon Blanc aus Sancerre. 

Was trinkt man zu Gouda, Gruyère und Edamer?

Halbfester Käse ist eine der vielfältigsten Käsesorten und liegt irgendwo zwischen streichfähigem, cremigem Weichkäse und sprödem, bröckeligem Hartkäse. Einer unserer Favoriten ist der sehr vielseitige Gruyère, der sich wunderbar mit körperreichen Weißweinen mit einem Hauch von Eiche vermählen lässt, z. B. mit einem Viognier aus Condrieu oder einem edlen Meursault.

Der milde, nussige Geschmack eines jungen Gouda hingegen harmoniert gut mit den rustikalen Garrigue-Nuancen eines Rotweins aus der Côtes du Rhône.
Vermählen Sie Edamer, Morbier und Havarti mit einem jungen Chianti oder einem jungen Rotwein aus dem Roussillon.

Blauschimmelkäse: Süß zu vollmundig-intensiv 

Sauternes, Trockenbeerenauslese, Sherry, Portwein ... Süßweine kommen am besten zur Geltung, wenn sie mit einem intensiv-würzigen Blauschimmelkäse kombiniert werden. Ein klassischer Roquefort harmoniert herrlich mit einem französischen Süßwein aus Sauternes oder Barsac - letzterer ist in der Regel eine Mischung aus den Rebsorten Semillon, Sauvignon Blanc und Muscadelle.
Die leicht süße Nussigkeit und die salzigen Noten eines Gorgonzola passen gut zu einem Süßwein aus getrockneten Trauben wie einem Recioto della Valpolicella oder einem edelfaulen Wein wie einer Beerenauslese (Riesling). Auch ein Grauburgunder ist hier zu empfehlen. Englische Connaisseure wissen: ein dichter, pfeffriger Blue Stilton lässt sich perfekt mit einem aufgespriteten Portwein verbinden.

Warum isst man zum Wein Käse?

Wein und Käse gilt seit jeher als das Traumpaar unter den zahlreichen französischen Genussmitteln - beide haben sich mit ihrer jahrhundertealten Tradition im Land der Genießer als wahre Kulturgüter etabliert. Es wundert also nicht, dass Wein wie Käse sich vielerorts bei Gourmets besonderer Beliebheit erfreut. Hierfür mag es vielerlei Gründe geben, die von einer Region zur anderen unterschiedlich sein können, doch fest steht: Beide Genussmittel definieren sich mitunter durch eine stark ausgeprägte, regionale Identität. Auch Käse schmückt sich oft mit einer geschützten Herkunftsbezeichnung, und die regionale Verankerung so mancher Käsearten steht der von französischen Crus in nichts nach. Nicht umsonst trifft die viel zitiere Sommelier-Weisheit „What grows together, goes together“ bei Käse-Wein-Pairings besonders gut zu. Übrigens ist es sicher kein Zufall, dass es für Wein wie für Käse ausgebildete Sommeliers gibt. 

Die wichtigsten Regeln noch mal in Kurzfassung

Käse gehört definitiv zu den größten Genuss-Vergnügen der kulinarischen Welt, Tausende verschiedener Käsearten bieten ebensoviele Möglichkeiten für das Kombinieren von Wein und Käse. Bei der Suche nach dem perfekten Wein zu Ihrem Käse, sollten Sie die Eigenschaften des Käses berücksichtigen. Hier noch einmal die wichtigsten Basics für Ihr Food-Pairing:
Mildere Sorten passen zu leichteren, fruchtigeren Weinen mit geringerem Alkoholgehalt, während Sorten mit intensiverem Geschmack vollmundigeren, kräftigeren Weinen mit höherem Alkoholgehalt standhalten. Cremigere, fettigere Käsesorten harmonieren gut mit Weinen, die einen hohen natürlichen Säuregehalt haben, insbesondere mit Schaumweinen wie beispielsweise Champagner - an dieser Stelle sei noch einmal betont: der französische Luxus-Schäumer kann einfach alles! Und für einen Käse mit einem nussigen, salzigen Profil wählen Sie einen Süßwein, der einen interessanten Kontrast bietet.

An dieser Stelle sei noch einmal betont, dass es sich lohnt, das ein oder andere Vorurteil in Sachen Food-Pairing und Rotwein in Frage zu stellen - das gilt für Käse-Wein-Kombinationen ebenso wie für die beliebtesten Wein-Fisch-Irrtümer!

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