Wie lange ist Champagner haltbar? Die wichtigsten Fakten
Qualität, Lagerung, Flaschengröße …: Die Haltbarkeit von Champagner hängt von den unterschiedlichsten Faktoren ab. Wir verraten Ihnen, wie sich Lagerkonditionen und Qualitätsunterschiede auf die Alterungsfähigkeit auswirken.
Sie haben eine gute Flasche Champagner aus einem besonderen Jahrgang gekauft und möchten sie für einen besonderen Anlass aufbewahren? Oder Sie haben eine Flasche geöffnet, können sie aber nicht ganz austrinken? In beiden Fällen kann es hilfreich sein zu wissen, wie lange eine Flasche Champagner haltbar ist. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Haltbarkeit unseres französischen Lieblingsschaumweins und geben Tipps für die richtige Lagerung!
Wie lange ist Champagner geöffnet haltbar?
Eine geöffnete Champagnerflasche sollte unmittelbar nach dem Öffnen genossen werden, denn wie jeder Schaumwein verliert auch der Luxusschäumer nach und nach an der Luft seine Kohlensäure. Dieser Vorgang ist vollkommen unabhängig von der Qualität eines Schaumweins und schlicht unvermeidlich, daher empfiehlt es sich, den prickelnden Edel-Schäumer nicht zu lange offen stehen zu lassen, bevor Sie ihn trinken.
Natürlich können eventuelle Champagnerreste zum Veredeln eines Ihrer Lieblingsrezepte verwendet werden, z. B. zum Ablöschen eines Risottos oder einer Pastasoße … doch da letzteres zugegeben nicht die Ideallösung ist, empfehlen wir, die Flaschengröße so gut es geht dem Event anzupassen – bei einem gemütlichen Dinner zu zweit kann schonmal das kleine Halbflaschenformat ausreichen.
Es ist möglich, eine geöffnete Champagnerflasche einige Tage lang im Kühlschank aufzubewahren, indem Sie sie mit einem luftdichten Korken, einem Champagnerstopfen oder mit Plastikfolie verschließen. Natürlich wird der Champagner nie wieder so prickelnd sein wie beim ersten Öffnen sein und auch die Aromen werden mit der Zeit verblassen, aber durch das Versiegeln kann er zumindest noch ein paar Tage eine leichte Perlage erhalten. Richtig verschlossen und aufrecht im Kühlschrank aufbewahrt, kann sich ihr Lieblingsschaumwein noch zwei Tage halten.
Wie lange ist Champagner ungeöffnet haltbar?
Haltbarkeit von Jahrgangs-Champagner
„Die Zeit steht im Zentrum der Dom Pérignon-Gleichung.“ Richard Geoffroy, ehemaliger Kellermeister von Dom Pérignon.
Vintage-Champagner müssen mindestens drei Jahre lang auf dem Hefesatz reifen, bevor sie das Licht der Welt erblicken. Häufig reifen diese seltenen Tropfen, allen voran die der Top-Produzenten, in der Regel sehr viel länger, bevor Sie verkauft werden. Fünf Jahre sind bei diesen besonders edlen Tropfen keine Seltenheit, ein Roséchampagner von Dom Pérignon kommt auf 12 Jahre Hefesatzreifung. Veranschaulichen lässt sich dieser Prozess anhand der kultigen Dom Pérignon Plénitude-Champagnerreihe: So entsteht der Plénitude 1 nach etwa acht Jahren Hefelagerung, während der so begehrte wie seltene Plénitude 2 (oder Deuxième Plénitude) nach mehr als 15 Jahren Entwicklung eine neue Champagnervision darstellt. Nach stolzen 17 Jahren langsamer Reifung in den Kreidekellern beginnt für den 2002er Plénitude P2 eine neue Ära seines Daseins. Das Ergebnis ist eine neue Dimension von Komplexität, Tiefe und Intensität – und eine neue Dimensionen der Langlebigkeit.
Eine lange Hefesatzreifung verleiht den Schaumweinen Struktur und Komplexität - was wiederum ihre Lagerfähigkeit erhöht: Besonders langlebige Premiumchampagner entwickeln im Laufe der Zeit komplexe Tertiäraromen, nach denen sich Connaisseure und Champagnerenthusiasten häufig die Finger lecken.
Das ganze nochmal in Jahren ausgedrückt: Ein hochwertiger Vintage-Champagner hält sich fünf bis zehn Jahre, kann sich aber auch 15 Jahre und länger weiterentwickeln.
Haltbarkeit von jahrgangslosen Champagnern
Jahrgangslose NV-Champagner entstehen aus einem Verschnitt von Grundweinen aus mehreren vergangenen Jahrgängen (Reserveweine). Diese NV-Champagner werden mindestens 15 Monate lang gelagert. Ihre Haltbarkeit beträgt durchschnittlich ein bis zwei Jahre, sollten also möglichst frisch getrunken werden.
Jedoch profitieren auch hier einige der prestigeträchtigsten Exemplare, wie zum Beispiel der Krug Champagne Grande Cuvée, von einer viel längeren Hefesatzreifezeit und haben somit auch ein wesentlich größeres Alterungspotenzial: So kommt auch so mancher jahrgangsloser Premiumchampagner auf ein Lagerungspotenzial von 15 Jahren. Letztendes hängt also alles von der Art der Weinbereitung ab – und natürlich von der Qualität der Trauben.
Wie lange ist ein Moët & Chandon Champagner haltbar?
Wie bei allen Champagnermarken stellt sich hier die Frage: Handelt es sich um einen Jahrgangschampagner oder um einen jahrgangslosen Brut? Und um welcher Flaschengröße geht es? Denn die Lagerfähigkeit hängt zusätzlich von der Champagnerqualität und den Lagerkonditionen nicht zuletzt vom Flaschenformat ab.
Eine kleine Flasche jahrgangsloser Brut von Moët & Chandon mit weniger als 75 cl Inhalt, sollte 12 bis 18 Monate nach dem Kaufdatum getrunken werden, während sich derselbe Tropfen in einer 75 cl-Standardflasche bis zu 24 nach dem Kauf genießen lässt. Sein maximales Lagerpotential von 36 Monaten erlangt er in der 1,5-Liter-Magnum-Flasche. Das Magnumformat wird nicht nur für sein spektakulär anmutendes Äußeres geschätzt, es ist auch die Flasche, die die besten Reifebedingungen garantiert.
Ein Jahrgangschampagner von Moët & Chandon kann dagegen 10 Jahre oder gar noch länger nach dem Kauf genossen werden – vorausgesetzt natürlich, dieser wurde richtig gelagert. Wobei wir auch schon beim nächsten Thema wären ...
Wie lange kann man Champagner lagern?
Die Antwort auf diese Frage ist, wie wir gesehen haben, eng mit der Qualität des Schaumweins verbunden. An dieser Stelle sei nochmal betont, dass die Gleichung „je qualitativer, umso langlebiger“ insbesondere bei dem edlen Schaumwein sich als sehr wahr herausstellt. Übrigens macht es durchaus Sinn, sich mit den unterschiedlichen Champagnerflaschen auseinanderzusetzten, denn je nach Größe variiert auch die Lagerfähigkeit der Edelschäumer. So hält sich ein und derselbe Champagner weniger lang in einer Halbflasche als in der Standardflasche oder in einem Magnum.
Bei allem Fachwissen ist es jedoch insbesondere bei den jahrgangslosen Schäumern nicht immer einfach zu wissen, seit wann diese auf dem Markt sind - und wann sie idealerweise getrunken werden sollten. Hier hilft es zu verstehen, was es mit dem Dégorgierdatum auf sich hat, das sich auf einer steigenden Anzahl von Champagneretiketten in Form eines Barcodes oder schlicht als Datum finden lässt.
Das Dégorgierdatum
Immer mehr, insbesondere hochwertige, Champagnermarken geben das Dégorgierdatum auf dem Etikett an. Sehr zur Freude der Connaisseure - denn aus dem Dégorgierdatum (nicht zu verwechseln mit dem Haltbarkeitsdatum) lässt sich ableiten, wann der Schaumwein vom Hefesatz befreit und endverkorkt wurde. Für den Endverbraucher ist dies eine wichtige Information, denn nur so lässt sich bestimmen, wie jung oder wie alt ein jahrgangsloser Champagner ist - und sicherstellen, dass es sich nicht etwa um einen Ladenhüter vom Vorjahr handelt. So sollten die preisgünstigen Exemplare maximal innerhalb von 12 Monaten nach dem Dégorgieren getrunken werden, Premium-Champagner können dagegen wie bereits erwähnt bei richtiger Lagerung von einer zusätzlichen Reifung profitieren und sich gar verbessern.
Wie erkenne ich ob Champagner noch gut ist?
Kann Champagne schlecht werden? Leider ja! Und das ist nicht angenehm. Auch ein ungeöffneter Champagner lebt nicht endlos und kann durchaus schlecht werden, meist geschieht dies durch die Oxidation des Weins. Es gibt einige eindeutige Warnzeichen, auf die Sie achten sollten. Hier kommen die wichtigsten von ihnen:
- Eine unnormal dunkle Farbe
Die Farbe ist ein guter erster Indikator. Während ein frischer Champagner in der Regel eine blassgoldene Farbe aufweist, weist die abgelaufene Variante eine dunkelgelbe oder sogar braune Farbe auf. Ein Rosé-Champagner kann sich von blassrosa zu dunkelrosa oder braun verfärben.
- Kein "Knall" beim Öffnen der Flasche
Das Knallen und die Perlage zeigen Ihnen, dass Ihr Lieblingsschäumer nach wie vor Kohlensäure enthält und voller Leben ist. Wenn Sie das berühmte Knall-Geräusch beim Öffnen der Flasche also nicht hören, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass Ihr Champagner nicht mehr getrunken werden sollte.
- Schimmeliger oder verschrumpelter Korken
Werfen Sie nach dem Öffnen einen Blick auf den Korken. Zeigt dieser Anzeichen von Schimmelbefall oder ist er verschrumpelt und trocken, ist dies ein Hinweis darauf, dass Ihr Champagner verdorben ist. Prüfen Sie die Flasche. Wenn sich in Ihrem Wein Schimmelklumpen oder Ablagerungen befinden, sollten Sie ihn keinesfalls mehr trinken.
- Fehlaromen und saurer Geschmack
Kommen wir zu Geruch und Geschmack. Frischer Champagner verströmt helle Fruchtaromen, blumige Düfte und einen Hauch von Mineralität, oft mit Nuancen von Brioche und anderen Backwaren oder einem Hauch von Honig im Alter. Wenn Ihr Champagner sauer riecht oder einen leicht pilzigen Geruch aufweist, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass er schlecht geworden ist.
Ein saurer Geschmack im Mund ist ebenfalls ein Anzeichen für Verderb.
Wie sollte Champagner gelagert werden?
Der Edelschaumwein ist extrem wärme- und lichtempfindlich. Entsprechend wichtig sind die richtigen Lagerbedingungen. Das A und O der Champagnerlagerung? Konstante Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit, keine Erschütterungen, kein Licht – weder künstlicher noch natürlicher Art. Kurz: am wohlsten fühlen sich die Luxus-Schaumweine in den Kreidekellern der Champagnerhäuser. Um Ihrem Champagner auch zu Hause ideale Lagerbedingungen zu ermöglichen, sollten Sie auf folgende Punkte achten:
Lagern Sie die ungeöffneten Flaschen an einem kühlen (45° und 65°F), feuchten (70-85%) und dunklen Ort. Achten Sie außerdem darauf, die Schaumweine liegend zu lagern. Premiumchampagner kann bei richtiger Lagerung 15 Jahre lang oder länger haltbar sein - vorausgesetzt die Lagerung stimmt. Für die edelsten Tropfen mit großer Lagerfähigkeit empfiehlt sich die Magnumflasche – das beliebte 1,5-Liter Format eignet sich ideal für die Lagerung.
Worin unterscheiden sich eigentlich Sekt und Champagner?
Warum gilt Champagner eigentlich als das Nonplusultra unter den Schaumweinen? Gibt es Sekt, der mit den Edelschäumern aus der Champagne mithalten kann? Kurz, was ist der Unterschied zwischen Sekt und Champagner?
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